Geschichte
Während die Brille bereits seit dem 13. Jahrhundert als Mittel zur Fehlsichtigkeitskorrektur verwendet wird, gilt die refraktive Chirurgie als sehr junge Methode, die von Jahr zu Jahr verbessert wird.
1896: Erste experimentelle Studien über refraktive Chirurgie wurden 1896 vom holländischen Professor für Augenheilkunde Lendeer Jans Lans veröffentlicht. In seiner theoretischen Arbeit stellte er die These auf, dass Schnitte in die Hornhaut eine Hornhautverkrümmung korrigieren können.
1930er Jahre: Bereits in den Dreißiger Jahren testete der japanische Augenarzt Tsumotu Sato erstmals praktische chirurgische Methoden zur „Modellierung“ der Hornhaut. Bei diesen Experimenten wurden Schnitte in die oberste Schicht der Hornhaut gemacht, um diese durch Destabilisierung abzuflachen und somit die Kurzsichtigkeit zu korrigieren. Probleme traten allerdings bei der Vernarbung der Hornhaut auf.
1963: Der spanische Augenarzt Jose Barraquer begann Anfang der 60er Jahren chirurgische Methoden anzuwenden, bei denen die Hornhaut durch Abtragen von Gewebe einer inneren Hornhautschicht abgeflacht wird anstatt sie mit tiefen Schnitten zu schwächen. Dies wird Keratomileusis genannt.
1960er-Jahren: Die radiale Keratotomie, die als Vorgänger der LASIK-Methode gilt, wurde in den Sechziger Jahren vom russischen Augenarzt Svyatoslav Fyodorov entwickelt.
1978: Zur vermehrten Anwendung bei Kurzsichtigkeit kam die Methode der radialen Keratotomie erst ab 1978.
1986: Mit der Methode der photorefraktiven Keratektomie (PRK) wurde 1986 zum ersten Mal ein Laser für die Abtragung der Hornhaut verwendet. Ein Jahr später führte der deutsche Augenarzt Dr. Theo Seiler die erste PRK Behandlung durch.
1989: Im Jahr 1989 wurde die Keratomileusis erstmals gemeinsam mit einem Excimerlaser als LASIK verwendet, ein Verfahren, das die radiale Keratotomie weitgehend abgelöst har und heute hauptsächlich eingesetzt wird.
1990er Jahre: In den Neunzigern wurde die PRK Methode zur LASEK weiterentwickelt.
Heute spricht man von einer Vielfalt an Verfahren (LASIK, LASEK, PRK, Femto-LASIK, etc), die zur Korrektur von Fehlsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung je nach individuellen Gegebenheiten der Augen des Patienten eingesetzt werden können. Außerdem ist mit einer stetigen Verbesserung der Verfahren zu rechnen, da die Forschung dieser jungen chirurgischen Behandlungsart erst am Anfang ist.